Im globalen Norden sind wir darauf ausgelegt, zwei Welten zu verbrauchen – egal, wie wir leben, allein durch das System, das auf fossilen Brennstoffen, Konsum und hoher Mobilität aufgebaut ist. Wir leben nicht mehr wie indigene Völker im Rhythmus der Natur, sondern ständig am Gaspedal. Eine bedenkliche Haltung, die neben dem Treibhauseffekt mit immer größeren Wetterkapriolen gerade zum „sechsten Massensterben“ in der Geschichte der Erde führt: nämlich dem Aussterben der Insekten und vieler anderer Tiere und Arten.
Ein nachhaltiger Lebensstil baut nicht nur darauf auf, biologische Lebensmittel zu kaufen. Es geht auch um einen bewussten Umgang mit unseren Ressourcen, unseren Vorräten und Energiequellen. Dazu gehören Ackerboden, Wasser, Luft und die Artenvielfalt dieser Erde – uns selbst eingeschlossen. Beim diesjährigen dritten Workshop von Michaela Ellersdorfer zum Thema Nachhaltigkeit erarbeiteten die Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt im Mai 2024 konkrete Umwelttipps zur Ressourcenschonung. Zuerst errechneten alle Teilnehmer*innen ihren „Ökologischen Fußabdruck“. Das Ergebnis war ernüchternd: Alle Teilnehmer*innen verbrauchen mehr als zwei Erden – egal, wie sparsam und bewusst gelebt wird. Das liegt wie eingangs erwähnt am gesellschaftlichen System, das auf wirtschaftliches Wachstum ohne Pause ausgelegt ist.
Dem entgegenwirken kann ein Beherzigen der „5-F Regel“:
Fliegen – besser nie.
Fleisch und tierische Produkte verringern und auf Bioqualität achten.
Fahren mit dem Auto einschränken (Fahrrad, Öffis, Carsharing, Home Office, …).
Wohnen wie im Fass (kleine, gut gedämmte Wohnungen).
Freude an einem zukunftsfähigen Lebensstil (genieße das gute Gefühl, nicht auf Kosten anderer zu leben, genieße mehr Zeit, mehr Freunde, mehr Freude, mehr Wissen, mehr Weisheit – genieße das bessere Leben!).
Bekannt sind auch sind die 5 Rs:
- RETHINK: Veränderung fängt im Kopf an!
- REDUCE: Weniger ist so viel mehr!
- REUSE: Wiederverwenden statt wegwerfen.
- REPAIR: Repariere Dinge, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
- RECYCLE: Was wiederverwertet kann, soll auch ein zweites Leben bekommen.
Im Lauf des Workshops wurde klar: Achtsam und bewusst mit allen Ressourcen umzugehen, ist der beste Umwelttipp. Dazu gehören auch unsere eigenen Ressourcen: Wie die Natur unterliegen auch wir Menschen einem Rhythmus. Diesen wieder zu finden und neben allem Tun auch das Nichtstun, die Pause, die Erholung bewusst in den Alltag einzubauen und als wichtige Energiequelle wertzuschätzen, nimmt automatisch den Fuß vom Gaspedal und verringert zudem den ökologischen Fußabdruck.