Schulkinder werden Insektenschützer*innen

Mit 32 Workshops für Schulklassen von März bis Juni leistet die Natur.Werk.Stadt auch heuer wieder Bewusstseinsbildung für Biodiversität, Artenvielfalt und Naturschutz. Die ersten 15 Workshops werden von der Stadt Graz gefördert. Kinder der 1. – 4. Schulstufe lernen so viel Neues über die Natur. Im Stationenbetrieb erkunden die 7- bis 10-Jährigen die Welt der Insekten im Garten des Wertschätzungszentrums Lend, fachlich angeleitet von Teams der Natur.Werk.Stadt. Darunter eine 2. Klasse der Volksschule Gabelsberger, die an einem kühlen Frühlingsmorgen unter blühenden Apfelbäumen mit „Oberbiene“ Adriana in vier Gruppen von Station zu Station fliegt.

Bei der ersten Station erfahren die Kinder, dass es weltweit 20.000 Bienenarten gibt. 700 verschiedene Bienen kommen in Österreich vor, darunter die Verborgene Fleckenbiene, die so heißt, weil sie erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde, die Sandbiene, die viele Kinder vom Spielplatz wieder erkennen, die Holzbiene mit ihrer Vorliebe für hölzerne Nisthöhlen und verschiedene Hummelarten wie Erdhummel, Ackerhummel und Steinhummel. Welche Farbe kennen die Bienen nicht? Mit grünen Brillen fühlen die Kinder den Bienen nach und merken, für Sumsis erscheint Rot als unauffälliges Braun. Gelb hingegen sehen die Bienen gut.

Bei der zweiten Station geht es darum, den Wildbienen mit dem Bau eines Insektenhotels zu helfen. Diese leben im Gegensatz zu den Honigbienen alleine und nisten gerne in kleinen Hohlräumen aus Bambus, Baumrinde, Heu oder Schilf. Ziegelsteine und Holz mögen die Wildbienen nur, wenn Löcher hineingebohrt werden. Und bitte keine Blumen, denn die können leicht schimmeln! Fleißig schleifen die Kinder mit Sandpapier Schilfröhrchen glatt, damit sich die Insekten nicht an den scharfen Kanten verletzen. Höchste Zeit, denn im Garten des Wertschätzungszentrums sind die ersten Hummeln schon emsig auf „Zimmersuche“.

Bei der Schmetterlingsstation lernen die Kinder die Namen verschiedener heimischer Schmetterlinge. Der kleine Abdullah kennt schon den Admiral und der gelbe heißt Zitronenfalter! Und den ganz den schönen nennt man Tagpfauenauge. Der legt seine Eier auf Brennnesselblätter und die Raupen fressen auch nur Brennnesseln, weshalb man immer ein paar davon in einer Ecke des Gartens stehen lassen soll. Dann geht es mit der Lupe auf Entdeckungsreise. Die Kinder quietschen vor Aufregung, was alles unter einem umgedrehten Stein zum Vorschein kommt: Regenwürmer, Tausendfüßler, Asseln, Ameisen, Spinnen und Käfer!

Bei der letzten Station geht es um Marienkäfer – es gibt rote, gelbe und orange Arten. Punkte bekommen übrigens erst die erwachsenen Käfer. Die essen am liebsten Blattläuse und kleine Insekten. Wenn sie in Gefahr sind, lassen sie aus Drüsen am Körper eine klare Flüssigkeit austreten, die stinkt und für andere Tiere giftig ist. Daher auch die leuchtende, auffällige Farbe der Käfer, sie warnt mögliche Fressfeinde: „Achtung! Ich schmecke scheußlich!“ Im Herbst hilft es den Marienkäfern, wenn man ihnen aus einem mit Heu gefüllten und umgedreht an einem Stock aufgestellten Blumentopf ein kuscheliges Winterquartier baut.

Am Ende des Workshops gibt es Urkunden für alle frischgebackenen Insektenschützer*innen, die folgende Frage beantworten können: Welche Farbe können Bienen nicht sehen? Na, wissen Sie’s noch?

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