Kindern die Bedeutung von Biodiversität und Insekten näherbringen? Klingt schwierig. Ist es vielleicht auch! Die Kinderworkshops der Natur.Werk.Stadt aber zeigen, dass das geht – und viel einfacher, als man glauben möchte.
Die Zutaten: ein kindgerechtes Konzept, das Platz für Freiräume lässt, ganz viel Fantasie, etliche Möglichkeiten zum aktiven Mittun und Erleben, ein großzügiger Betreuungsschlüssel zwischen Kindern und Erwachsenen, Engagement und wunderbare Orte für die Outdoor-Aktivitäten. Wo diese Orte sind? In Graz bespielen wir den Garten des Wertschätzungszentrums Lend (Leuzenhofgasse 2) sowie den Naturerlebnispark Spielbergweg und in Voitsberg die Burg Obervoitsberg.
Für ihre Kinderworkshops wurde der Natur.Werk.Stadt von der Online-Plattform Science Garden das Qualitätssiegel für ausgezeichnete Erlebnisse verliehen.
Ein Workshop in der Praxis:
10.30 Uhr Ankunft von 20 Kindern der ersten Klasse mit Lehrer*innen und Begleitpersonen. Neugierige Kinder mit leuchtenden Augen und gespitzten Ohren treffen auf neugierige Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt: Was erwartet uns denn heute, fragen sich beide Seiten. Im Nu sitzt die Kindergruppe zusammen, hört zum ersten Mal, dass Insekten bedroht sind oder etwas von Wörtern wie Biodiversität und Mikroorganismen, verwandelt sich in einem Spiel selbst kurzerhand in Insekten oder Mikroorganismen. Zeitgleich rücken die Natur.Werk.Stadt-Mitarbeiter*innen noch einmal die Workshopmaterialien zurecht. Schon ist das Eis geschmolzen.
In Stationenbetrieben wird die Welt der Insekten und die Biodiversität im Garten gemeinsam erkundet. Vertrautes taucht auf, einiges ist bekannt, vieles ist neu. Inselwissen wird beflügelt oder mit Wissensbrücken verbunden. Viele haben etwas zu sagen – die anderen hören zu. Man lernt voneinander.
Die Kinder erfahren und entdecken mit vielfältigen und kreativen Zugängen die wunderbare und geheimnisvolle Welt der Natur. Die Kinder erfahren und entdecken Respekt, Wertschätzung und die Natur. Die Kinder erfahren und entdecken Teamwork. Wie das passiert? Ohne graue Theorie, sondern im Spiel und im aktiven Tun – fast nebenbei, aber dafür umso wirksamer. Einmal wie eine Biene sehen oder beim Natur-Bingo gemeinsam nach Naturgegenständen suchen. Beim Bauen der Leonardo-Brücke gemeinsam Hand anlegen und staunen, was dabei herauskommt: Brücken verbinden Menschen – und in diesem Fall ganz ohne Schrauben und Nägel. Insektenhotels bauen und Schmetterlinge kennenlernen. Und gemeinsam erfahren wir, wie spannend Natur sein kann. Bei der Station Sprachen werden nicht nur passende Tiere und Pflanzen einzelner Kontinente und Lebensräume in unterschiedlichen Sprachen benannt, sondern es wird auch mit den Händen gesprochen und spielerisch die Gebärdensprache erklärt. Und das Heu der letzten Saison wird zum Marienkäferhaus des Jahres.
Der Abschied nach ca. eineinhalb Stunden: Die Kinder waren in ihrem Element, hatten Spaß – es hätte ruhig noch etwas länger dauern können! Die Wörter Biodiversität und Mikroorganismen gehen allen nun viel leichter über die Lippen und Insekten haben an Bedeutung gewonnen. Die Kinder nehmen etwas mit: die Erfahrung, dass wir Insekten brauchen und die ganze Welt unser Zuhause ist, dass es bunt ist auf unserer Welt und dass wir auf diese Vielfalt aufpassen müssen. Pflanzen, Pilze, Tiere und Mikroorganismen leben gemeinsam – und Fliegen, Marienkäfer, Bienen und Schmetterlinge wollen geschützt werden.
Lust auf einen Kinderworkshop der Natur.Werk.Stadt?
Workshopanmeldungen (1. bis 4. Schulstufe) sind hier möglich.
Termine in Voitsberg sind bis Oktober 2024 verfügbar. Termine in Graz für 2025 (Dienstage und Donnerstage) können reserviert werden.
Alle Workshopunterlagen zum Thema Insekten sowie zum Thema Biodiversität finden Sie zum Nachlesen hier. Einen Jahresrückblick 2024 zu den 28 Kinderworkshops gibt es hier.