Projekte und Naturvermittlung

Mit verschiedenen Projekten verfolgt die Natur.Werk.Stadt ihr Ziel, mehr Natur in die Stadt zu bringen und Bewusstseinsbildung zu betreiben. Dies geschieht mit unterschiedlichen Formaten, die spartenübergreifend wirken:

Stadt.Ernte.Dank.Krone

Wie kann eine Ernte.Dank.Krone in der Stadt ausschauen? Was wird in einer Stadt eigentlich geerntet?

In Graz beantwortet die „Stadt.Ernte.Dank.Krone der Vielfalt“ – ein Kooperationsprojekt der Diözese Graz-Seckau und der Natur.Werk.Stadt – diese Frage, und zwar mit dem Schwerpunkt artenreiche Blühwiesen.
Diese artenreichen Flächen, die der Natur Raum geben, sind in der Stadt und am Land gefragter denn je. Die Erwartungshaltung an diese wertvollen Lebensräume ist allerdings oftmals so, dass man dort rund ums Jahr bunte Blumen erblicken kann. Zu sehen gibt es auf solchen Flächen immer viel, wenn man genauer hinschaut – knallbunt ist es aber nicht rund ums Jahr.

Die „Stadt.Ernte.Dank.Krone der Vielfalt“ ist eine Neudeutung der christlichen Erntedank-Tradition in Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise. Sie soll die erstaunlich hohe Artenvielfalt zeigen, die auch im urbanen Raum (kein Pestizideinsatz, keine Monokulturen) möglich ist.

„Die Stadt & Das gute Leben“

Im Jahr 2020 gab es eine Kooperation mit Camera Austria: das Projekt „Die Stadt & Das gute Leben“. Die Natur.Werk.Stadt brachte sich mit einer Veranstaltungsreihe ein. Diese umfasste Ausstellungen und Workshops: das Offene Herbarium, die Ausstellung Smart City Trees, die Wertschätzungsausstellung, Workshops zu Natur im Garten, Baumspaziergänge, ein temporäres Parklet in Kooperation mit dem StadtLABOR Graz und die Listening Sessions.

Das Offene Herbarium
Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt erstellten eine Pflanzenlandkarte von drei Straßenzügen (Prangelgasse, Bauernfeldstraße und Asperngasse) in Graz-Eggenberg. Blumen und Gräser wurden gesammelt, gepresst, in weiterer Folge botanisch bestimmt und die Flächen so kartiert. Die Häufigkeit des Vorkommens einer Art wurde durch die Anzahl an Exemplaren grob dokumentiert. Diese botanische Landkarte fand ihre endgültige Form in Gestalt eines Herbariums hinter Glas.
Ziel dieser Aktion: sichtbar machen, wie Flächen mit unterschiedlicher Diversität in der Stadt aussehen. Deutlich wurde, dass in der Prangelgasse, wo die Stadt Graz vor einigen Jahren Blühwiesen auf Straßenbegleitgrün anlegte, die Artenvielfalt am höchsten war.

Ausstellung Smart City Trees – Dokumentation einer Rodung
In der Grazer Smart City mussten ca. 50 Bäume der neuen Straßenbahnlinie weichen, darunter viele Großbäume. Simone Kocsar fotografierte diese Bäume zu Dokumentationszwecken noch vor ihrer Fällung. Es entstanden Baumporträts, die den Stellenwert natürlicher, urbaner Begrünung in der modernen Stadtplanung hinterfragten. Zum Projekt erschien auch eine Postkartenserie.

Listening Sessions
Workshops zum Thema „Kollektives Zuhören“ ermöglichten Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt eine wunderbare Reise in die Welt des Hörens. Behutsam wurde Schritt für Schritt verdeutlicht, inwiefern Zuhören und dessen sozialer wie politischer Kontext uns alle auch im Kontext von Natur und Stadt beeinflussen. Ultra-red, ein Künstler*innenkollektiv aus London, vermittelte zunächst seinen eigenen Ansatz für die Deutung des Begriffes „Zuhören“. Der gemeinsame Workshop zielte darauf ab, die Teilnehmer*innen in einen kollektiven Prozess des Zuhörens und der Dialoge zu verwickeln.

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