Am 31. Oktober 2025 fand im Naturerlebnispark Spielbergweg die öffentliche Veranstaltung „Lebensraum Steinbruch“ statt. Biologin Zoë Kornfeld führte durch den Park – und zeigte den Gästen, wie vielfältig und lebendig dieser besondere Ort mitten in Graz ist. Bei herrlichem Herbstwetter wurde der ehemalige Steinbruch einmal ganz neu wahrgenommen: als einzigartiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Das Gestein im ehemaligen Steinbruch besteht aus Dolomit, der hier noch vor rund 30 Jahren für den Straßenbau in Graz abgebaut wurde. Heute darf sich die Natur das Gelände zurückerobern: Im Aufrag der Stadt Graz kann die Natur.Werk.Stadt den Steinbruch als Naturidyll pflegen und für Besuchende zugänglich machen.
In den Höhlen und Felsspalten finden viele Tiere einen Platz zum Leben – etwa Vögel, Ringelnattern und Äskulapnattern. Besonders Reptilien profitieren von den warmen Steinen, auf denen sie sich aufheizen können. Fledermäuse haben dort ihren Lebensraum und in der “Käferburg”, die in einem alten Baumstumpf angelegt wurde kann man unterschiedliche Käfer bei der Arbeit beobachten.
Artenvielfalt mitten in der Stadt
Das Areal ist 27.300 Quadratmeter große und als Naturerlebnispark ein echtes Paradies für Pflanzen und Tiere. Bisher wurden dort 462 Arten (Flora und Fauna) bestimmt – ein beeindruckender Beweis für die ökologische Vielfalt mitten in der Stadt. Wir machen uns bei der Führung auch auf die Suche nach geschützten Pflanzen, die im Steinbruch bestimmt wurden. Mit etwas Hilfe finden wir den Hirschzungenfarn, der seinen Namen von seinen starken grünen Blättern hat, die einer Hirschzunge ähneln. Neben den geschützten Pflanzen wird hier aber auch entfernt was problematisch werden könnte: Die Natur.Werk.Stadt sammelt alten Müll aus dem Steinbruch und reduziert die Neophyten vor Ort, die sonst alles andere überwuchern würden.
Zoë Kornfeld erzählte Spannendes aus der Tierwelt: So etwa vom Eichelhäher, der bis zu 3.000 Eicheln versteckt, aber nicht alle wiederfindet – und dadurch ungewollt zur Aufforstung beiträgt. Auch ein Iltis wurde bereits im Steinbruch gesichtet.
Parallel zur Führung fanden noch weitere Aktivitäten im Naturerlebnispark statt: Der lokale Kindergarten nahm an einem Workshop teil und genoss den offenen Lernraum in der Natur nur einige Meter vom Kindergarten entfernt. Weiters bastelten Kinder aus der Nachbarschaft an einem Tisch Masken aus Papptellern und Naturprodukten. An diesem Tag konnte man sich davon überzeugen, wie Naturerlebnis, Bildung und Gemeinschaft im Naturerlebnispark Spielbergweg zusammen finden.
Der Steinbruch, erschlossen durch die Natur.Werk.Stadt im Auftrag der Stadt Graz, ist heute nicht nur ein wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sondern auch ein Ort des Lernens, Staunens und Erlebens – für Groß und Klein gleichermaßen. Mehr dazu hier: https://naturwerkstadt.at/2025/03/naturerlebnispark-spielbergweg/