Rückblick: Ressourcen im Kreislauf der Wirtschaft

Wer kennt das nicht? Zwei Wochen nach Ablauf der Garantie ist die Waschmaschine kaputt. Oder der Kühlschrank gibt den Geist auf. Oder das Handydisplay bekommt einen Sprung. Reparatur? Zu teuer, zahlt sich nicht aus. Besser was Neues kaufen. Die eingebauten Sollbruchstellen in vielen Konsumgütern treiben zwar die Wirtschaft an, beuten aber auch unsere natürlichen Ressourcen aus und sorgen für unnötige Abfallberge.

Beim alljährlichen Ressourcen-Workshop der Natur.Werk.Stadt mit Michaela Ellersdorfer treffen sich 12 Mitarbeiterinnen der Natur.Werk.Stadt und Hahn im Korb David im frühsommerlichen Garten des Wertschätzungszentrums. David, der Leiter des Lerncafes, übernimmt eine erklärende Rolle. Er bringt jenen Kolleginnen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, die doch recht sperrigen Begriffe „Biodiversität“ und „Ressourcengerechtigkeit“ näher. Das mit der kaputten Waschmaschine verstehen alle und nicken wissend.

Wie kann man also in einer Welt, in der sogar Biogemüse in Plastik verpackt und generell Konsum gefördert und Abfall produziert wird, die natürlichen Ressourcen unseres Planeten – also Boden, Wasser, Luft und alle Lebewesen – schützen? Wie können wir den Abfall verringern?

Die Tipps aus dem Internet, Produkte mit weniger Verpackung zu kaufen, klingen zwar logisch, sind aber oft mangels Wahlmöglichkeit nicht durchführbar. Etwas, das aber jedem Menschen möglich ist, ist ein von Haus aus achtsamerer Umgang mit dem Thema Ressourcen. Hier ein Leitfaden:

8R – Abfallhierarchie (das Wichtigste zuerst):

RETHINK (Neu denken)
Brauche ich das dringend, oder rede ich mir das nur ein? Kaufe ich lieber etwas Teureres, das länger hält und leichter abbaubar ist? Wo sind die versteckten Kosten bei Billigware? (Ein schönes Video zum Thema RETHINK von der Gaia Foundation gibt es hier.)

REFUSE (Ablehnen)
Verzichte auf alles, was du nicht wirklich brauchst.

REDUCE (Reduzieren)
Reduziere den Verbrauch von Energie (auch deiner eigenen) und Materialien.

REUSE (Wiederverwenden)
Teile mit anderen, finde neue Verwendung für alte Dinge.

REPAIR (Reparieren)
Repariere und verbessere deine Dinge, anstatt sie wegzuwerfen.

REGIFT (Weiterschenken)
Teile und sei Teil der Geschenk-Ökonomie.

RECOVER (Rückgewinnen)
Energie- und Materialrückgewinnung, Upcycling.

RECYCLE (Wiederverwerten)
Schließe den Kreislauf und stelle Neues aus Altem her.

Was dann schließlich übrig bleibt, kommt doch in den Müll. Aber in welchen? Die Autorin möchte eine alte Bratpfanne richtig entsorgen und befragt dazu die Abfall APP der Stadt Graz. Innerhalb von zwei Stunden kommt das Antwortmail: Zum Alteisen am Sturzplatz oder in den Restmüll. Weitere Infos zur richtigen Mülltrennung hat das Grazer Umweltamt.

Zum Abschluss noch eine Herzensangelegenheit der Natur.Werk.Stadt: BITTE, BITTE kein Bioplastiksackerl in den Biomüll! Es braucht ewig, um zu verrotten und hat im Kompost nichts verloren!

Rückblick: Ressourcen im Kreislauf der Wirtschaft
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