Zweimal im Jahr werden die vielen Blühflächen in Graz gemäht – es sind mittlerweile 10.000 m². Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt sind, unter der Anleitung von Milijana Kozarevic, dafür zuständig und machen dies in liebevoller Handarbeit mit der Sense. Jene Flächen, die frisch besät wurden, dürfen noch ein wenig weiterwachsen, bevor der erste Schnitt ansteht. Die Flächen aus dem Vorjahr dagegen können bald gemäht werden. Wieso die Blütenpracht gestutzt wird? Einerseits würde der starke, dichte Wuchs zu einem Verfilzen der Wiese führen, was sich negativ auf die Vegetation und Vielfalt auswirkt. Andererseits gibt es einige Arten, die erst mit dem zweiten Aufwuchs, also nach dem ersten Schnitt, wachsen. Der Bläuling – ein Tagfalter – braucht zum Beispiel zur Eiablage und als Futterpflanze den Kleinen Wiesenknopf. Dieser wiederum wächst erst nach der ersten Mahd und kommt nur, wenn ausreichend Licht und Platz vorhanden ist.
In den Wiesen in Reininghaus, die fertig gemäht sind, tummeln sich nicht nur Feldhasen, Vögel und Eidechsen, sondern auch viele Insekten, die in den nächsten Wochen zur Futtersuche in den nahen gelegenen Park mit seinen üppigen Staudenbeeten ausweichen werden. Weil es diese nahen, in Vollblüte stehenden Staudenbeete gibt, ist es möglich, die Wiesen ganz abzumähen. Würde es keine nahe andere Futterquelle geben, müsste man die Hälfte der Fläche stehen lassen, beziehungsweise in Abschnitten mähen, damit immer ausreichend Futter zur Verfügung steht. Schon bald wird die nächste Pflanzengeneration angewachsen sein und uns im Spätsommer wieder eine bunte Blütenpracht schenken.
Einige Tage noch steht ein Heuschober am Rande des Gehwegs. Dieser zeigt eindrucksvoll die große Menge an Grasschnitt und gibt davon Zeugnis, wie viel Arbeit hinter diesem Tun steckt. Ein großes Dankeschön der Artenvielfalt an den tollen Einsatz des ganzen Teams!
Rückblick: Ein erster Rückschnitt