Sprachen öffnen Türen. Das beste Fachwissen ist nutzlos, wenn man sich nicht ausdrücken kann. Das erleben wir in der Natur.Werk.Stadt als Beschäftigungsprojekt für langzeitarbeitslose Menschen immer wieder. Egal ob bei den Mitarbeiter*innen mit Migrationshintergrund oder auch bei manchen Kolleg*innen mit Deutsch als Muttersprache, die Schwächen beim Lesen und Schreiben haben. Schon bei einfachsten Tätigkeiten werden gute Deutschkenntnisse vorausgesetzt.
Seit einigen Jahren bietet die Natur.Werk.Stadt allen ihren Mitarbeiter*innen Unterstützung beim Deutschlernen an. Seit März 2023 nun auch regelmäßig am Montagvormittag im vor.ort|green.LAB Graz, das die Räumlichkeiten in der Waagner-Biro-Straße dafür zur Verfügung stellt. Der zertifizierte, diplomierte Erwachsenenbildner Hannes Braunstein gestaltet das Lerncafé spielerisch und mit viel Humor: Rollenspiele wie „Einkaufen gehen“, das Lernen des lateinischen Alphabets oder auch Plaudereien übers Wochenende sind seine Tools: „Alles, was Spaß macht, bleibt hängen. Und weil‘s lustig ist, kommen die Leute gerne“, erklärt Braunstein, selbst Transitarbeitskraft bei der Natur.Werk.Stadt. Die größte Herausforderung für ihn ist das unterschiedliche Sprachniveau der Teilnehmer*innen.
Derzeit ist das Lerncafé gut besucht: Zwölf Mitarbeiter*innen aus Serbien, Bosnien, Kroatien, Tschetschenien, Albanien, Südafrika, Sambia, Ghana, dem Kosovo und der Türkei feilen einmal pro Woche an ihren Deutschkenntnissen. Zwei Schülerinnen unterstützt Hannes Braunstein darüber hinaus im Einzelsetting beim Lernen für die B1-Prüfung Deutsch.