Milijana Kozarevic betreut als Schlüsselkraft der Natur.Werk.Stadt die Pflege des Naturraums Hauenstein, den der Naturschutzbund Steiermark von der Stadt Graz gepachtet hat.
Neben der Organisation und Einteilung der Mitarbeiter*innen legt sie außerdem selbst Hand an, wenn es ums Mähen der Naturblühwiesen geht.
Milijana, wie oft muss jedes Jahr das Gebiet am Hauenstein gemäht werden?
„Es muss jedes Jahr zwei Mal gemäht werden, ein Mal im Frühsommer und ein Mal im Herbst. Heuer waren wir Ende Juni und Anfang Juli dort und werden das nächste Mal im Oktober mähen.“
Wie viel Zeit und Arbeitskräfte werden dafür gebraucht?
„Bei der letzten Mahd waren wir insgesamt acht Leute und haben ungefähr eine Woche gebraucht. Ein paar Mitarbeiter*innen haben sich abgewechselt, so konnte auch bei den hohen Temperaturen heuer alles geschafft werden. Außerdem schont es den Rücken, wenn man nicht tagelang die gleiche Bewegung macht, sondern verschiedenen Tätigkeiten nachgehen kann. Unsere Mitarbeiter*innen sind körperlich nicht alle gleich fit, darauf wird im Projekt natürlich Rücksicht genommen.“
Womit wird am Hauenstein gemäht?
„In diesem Naturgebiet gibt es streckenweise unwegsames Gelände. Aber mit der Sense und dem Balkenmäher haben wir bisher alles geschafft.“
Die meisten Transitkräfte kommen aus verschiedenen Berufsbereichen und haben ganz unterschiedliche Vorkenntnisse. Können alle gleich mit der Sense umgehen?
„Nein. Dafür veranstalten wir jedes Jahr im Frühling mit einem Experten einen internen Sensenworkshop direkt vor Ort. Danach kann ordentlich geübt werden. Mit dem Balkenmäher dürfen nur Erfahrene arbeiten.“
Was geschieht mit den abgemähten Naturblühwiesen?
„Das Gras wird zusammengerecht, von der Fläche weg und an den Rand gebracht und verrottet dort. Früher einmal konnte ein Reitstall das Heu als Tierfutter brauchen, doch leider gibt es momentan keine Abnehmer*innen mehr dafür. Falls jemand Verwendung dafür hat, könnte es kostenlos im Oktober am Hauenstein abgeholt werden.“
Finden noch andere Schulungen statt?
„Jedes Jahr gibt es am Hauenstein auch einen Neophyten-Workshop. Die Transitkräfte lernen hier invasive Pflanzen kennen und wie man mit den verschiedenen Arten in der Landschaftspflege richtig umgeht. Es gibt in diesem Gebiet zum Beispiel ein großes Vorkommen an Kanadischer Goldrute. Diese muss gleich nach der Mahd fachgerecht entsorgt werden und darf nicht wie die Blühwiese mehrere Tage abliegen, da es sonst aussamen und sich vermehren würde.“
Was gefällt dir am besten an der Arbeit am Hauenstein?
„Wir freuen uns immer über die saubere Luft dort und dass wir mitten in der Natur arbeiten können. Man sieht viele Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge, Heuschrecken und Gottesanbeterinnen. Tatsächlich soll es hier 800 Schmetterlingsarten und unzählige Wildbienenarten geben. Manchmal trifft man auch Schlangen und Hasen.“
Siehe auch: https://naturwerkstadt.at/2023/06/rueckblick-ein-rueckschnitt/
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