Wie nah uns die Natur selbst auf kleinen Flächen mitten in der Stadt sein kann, haben Kinder der Volksschule Leopoldinum Smart City bei einem Besuch beim green.LAB Graz erfahren. Der vor.ort-Stadtteilgarten befindet sich gleich neben dem Schulgebäude. Das green.LAB-Projekt hat die Natur.Werk.Stadt eingeladen, dort mit den Kindern der Nachmittagsbetreuung insgesamt drei Naturerlebnis-Workshops im Mai zu gestalten. Bei verschiedenen Stationen, die von den Mitarbeiter*innen der Natur.Werk.Stadt betreut wurden, gab es in den Nischen, Lücken und wilden Ecken des Gemeinschaftsgartens viel zu entdecken.
Bei einem Ratespiel lernten die Kinder, wie ein Permakulturgarten funktioniert und welche Vorteile dieser im Gegensatz zum klassischen Garten bietet: Statt gejäteter Reihenbeete mit Monokulturen wachsen dort auf engstem Raum so viele Pflanzen wie möglich. Nutzpflanzen, die sich in ihren Bedürfnissen nach Platz und Nährstoffen ergänzen, sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Die Flächen dazwischen werden mit Kräutern und Gräsern bepflanzt, statt sie durch Wege und Terrassen zu begrenzen. Das macht weniger Arbeit und bietet mehr Lebensraum für Tiere und Insekten.
Die Kinder durften ein vom Stadtteilmanagement vor.ort speziell für sie reserviertes Beet bepflanzen. Zum Aussuchen gab es Bohnen, Radieschen, Karotten, Blumen und Salat: Zuerst wurde gepflanzt, dann gegossen – und nun wird gewartet. In den kommenden Wochen dürfen die Kinder ihren Stecklingen beim Wachsen zuschauen und im Sommer mit den Eltern vorbeikommen und ernten.
Richtig spannend wurde es bei der Insektenrallye. Ausgerüstet mit Becherlupen suchten die Kinder in den Winkeln des Gartens nach Insekten. Schnell war klar, die reichste Beute findet man unter größeren Steinen. Viele Ameisen, Blattläuse, Kellerasseln und Tausendfüßler wurden mit den Lupen genau inspiziert. Sogar eine Glühwürmchenlarve, die gerade dabei war, eine Schnecke auszuzuzeln, wurde gefunden und per Handy-App bestimmt.
Zum Abschluss ging es auf den vom wunderschön blühenden Blauregen umrankten „Aussichtsturm“ und jedes Kind bekam eine Samenkugel mit nach Hause.